Aus den ersten zwei Monaten der Abwesenheit von Andreas Glaser sind keine Briefe von seiner Frau Maria an ihn erhalten. Von ihren Sorgen um ihn und ihren Paketen mit Leckereien erfährt man nur indirekt durch seine Antworten. Der erste erhaltene…
Lieber Andre! Deine Karte erhalten, der Andre brachte sie von der Kirche mit. Wie er kam, sagte er zu den kleinen zwei Buben: Heute habe ich eine Karte von dem Vater, wo er auch dabei ist.…
"Oberseilberg, den 12. April 1915
Lieber Andere! Deinen lieben Brief heute, den 12. erhalten. Neues kann ich Dir schreiben, daß der Wachtmeister da war, um zu recherchieren wegen dem Urlaubsgesuch. Er hofft, daß Du gewiß…
"Oberseilberg, den 15. November 1915
Lieber Andere! Es kommt die zweite Nacht schon, daß wir allein sind, und da mein ich, ich kanns nicht aushalten vor lauter Sehnsucht nach Dir und habe viel Zeitlang nach Dir. Lieber…
Am 18. Juli 1915 schrieb Maria Glaser ihrem Mann einen sorgenvollen Brief. Am Tag zuvor war bereits das sechste Kalb in diesem Jahr gestorben und sie hoffte, dass sie “doch nicht von Haus u. Hof kommen [werden], derweilst Du nicht da bist!”.…
Wie bereits in einem Brief vom 18. Juli trieben Maria Glaser auch einige Tage später am 23. Juli zahlreiche Sorgen um: Ihr Mann Andreas hatte ihr wenige Tage zuvor geschrieben, dass er fort mußte und sie befürchtete, dass er nun doch noch ins Feld…
Zwischen den 23. Juli und 3. Oktober ist kein Brief der Eheleute Glaser überliefert. Im August und September hatte Andreas Glaser offenbar Heimaturlaub bekommen, um bei der Ernte helfen zu können. Am 2. Oktober reiste Andreas Glaser dann aus Passau…
"Oberseilberg, den 3. J. 1916
Lieber Andere! Bin schon 3 Tage allein und habe sehr Zeitlang um Dich. Auch die Anderen klagten, daß sie Zeitlang hatten. Besonders der Hackl jammert, daß nicht da bist. Lieber Andere!…
"Oberseilberg, den 8. April 1915
Lieber Andere! Deinen Brief heute, den 8. erhalten. Hat mich wieder sehr gefreut. Bedauere aber, daß Du das Paket für die Osterfeiertage nicht erhalten hast, wirst es vielleicht schon…
Am 25. August 1921 wurde Wassilij Fedjajeff mit diesem Dokument der Kriegsgefangenenstelle München aus dem Kriegsgefangenenlager in Puchheim nach Deching, Bezirksamt Wolfstein, entlassen. Dort verblieb er, da ihm die ersehnte Rückkehr in die Heimat…