Brief von Maria Glaser an Andreas Glaser vom 3.10.1915
Dopis Marie Glaserové Andreasi Glaserovi ze dne 3. října 1915

Dublin Core

Titel

Brief von Maria Glaser an Andreas Glaser vom 3.10.1915
Dopis Marie Glaserové Andreasi Glaserovi ze dne 3. října 1915

Thema

Alltag
Korrespondenz
Front
Frauen
Familie
Liebe

Beschreibung

Zwischen den 23. Juli und 3. Oktober ist kein Brief der Eheleute Glaser überliefert. Im August und September hatte Andreas Glaser offenbar Heimaturlaub bekommen, um bei der Ernte helfen zu können. Am 2. Oktober reiste Andreas Glaser dann aus Passau wieder ab. Seine Frau erzählt ihm in dem Brief vom 3. Oktober, wie sie nach seiner Abreise den Tag in Passau verbracht hat.

Transkription des Briefes siehe unten.

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Z období mezi 23. červencem a 3. říjnem se nedochovala žádná korespondence manželů Glaserových. V srpnu a září Andreas Glaser zjevně dostal dovolenou, aby mohl pomáhat při žních. Dne 2. října Andreas Glaser znovu odcestoval z Pasova. Jeho žena mu v dopise ze dne 3. října vypráví, jak strávila den v Pasově po jeho odjezdu.

Přepis dopisu (německy):

"Oberseilberg, den 3. Okt. 1915
Lieber Andere! Um meinem Versprechen nachzukommen, will ich sofort schreiben, obwohl ich von gestern noch recht Kopfweh habe. Lieber Andere! Wie Du gestern fort warst, unterhielt ich mich noch eine Zeitlang mit dem Lehrer Anton, ging dann noch zum Schwarzen Ochsen, zahlte dem Sepp noch zwei Glas Bier. Ging dann von dort weg wieder in den Hilf-Berg und habe auch die Stiege abgebetet mit 4 Rosenkränzen, daß Dir und uns gut geht. Um 5 Uhr bin ich dann weg, suchte mir die zwei Frauen wieder, kaufte dem Pepi den versprochenen Bleistift, der ihm ungemein freute, weil ihn der Vater gekauft hat. Gingen dann auf die Bahn, wo ich dann wieder allein, aber mit großer Zeitlang und Herzweh, um den lieben Gatten und Vater wieder zu vermissen. Meine Gedanken weilen immer noch bei Dir, schreib mir gleich, wies dir auf der Reise gegangen hat. Ich bin gut nach Hause gekommen, nur recht Kopfweh hab ich gehabt. Lieber Andere! Was haben Deine Hausleute gesprochen, warst wieder gut aufgenommen? Wie hast Dich geschlafen allein? Warst heute in der Kirche und hast an die Deinigen gedacht? Was hast für ein Essen, ists das gleiche noch? Wo warst Du heut Nachmittag, bist mit den Herren ausgegangen? Ich lege mich gleich eine Zeitlang nieder. War das Brot schon angekommen, haben wir eine Ehre aufgehoben? Schreib aber mir gleich alles, um was ich Dich fragte. Was hat Dein Kamerad Dreihäupl noch alles gesprochen? Ich meine, er trinkt auchs Bier gern, hat mir sonst gut gefallen. Morgen werde ich mit der Pasterin seiner Schwester zur Leich gehen. Werde wahrscheinlich hinaus fahren, weil mich die Pasterin eingeladen hat. Neues kann ich Dir nicht schreiben, weil ich noch nichts weiß. Mit vielen herzlichen Grüßen verbleibe ich Deine Mari nebst Kindern. Lebe wohl und lass Dir die Zeit nicht lang sein."

Ersteller

Maria Glaser

Quelle

Franz Glaser

Herausgeber

Universität Passau

Datum

1915-10-03

Mitarbeiter

Jana Schwarzová, Marek Pršín

Rechte

CC BY-NC-SA 4.0

Format

jpg

Sprache

Deutsch

Typ

Brief

Abdeckung

Oberseilberg, Grainet, Lkr. Freyung-Grafenau
Westfront

Zitat

Maria Glaser, “Brief von Maria Glaser an Andreas Glaser vom 3.10.1915 Dopis Marie Glaserové Andreasi Glaserovi ze dne 3. října 1915,” Erster Weltkrieg in Bayern/Böhmen, accessed 17. Mai 2024, http://ersterweltkrieg-bayern-boehmen.uni-passau.de/items/show/232.