Am 18. Juli 1915 schrieb Maria Glaser ihrem Mann einen sorgenvollen Brief. Am Tag zuvor war bereits das sechste Kalb in diesem Jahr gestorben und sie hoffte, dass sie “doch nicht von Haus u. Hof kommen [werden], derweilst Du nicht da bist!”.…
Andreas Glaser war im Mai auf Heimaturlaub in Oberseilberg. Kurz nach seiner Rückkehr bemühten die Eheleute Glaser sich erneut um Urlaub für August, da die Familie die anfallenden Arbeiten auf dem Hof nicht bewältigen konnte. Inzwischen war auch…
"Hönheim, den 4. Juni 1915
Meine liebe Mari u. Kinder! Habe heute früh Deinen Brief vom 1. Juni erhalten und gelesen, daß es mit dem Urlaub schon wieder spuckt, aber das macht nichts. Habe nur keine Angst, das…
Bereits in den vorherigen Briefen hatte Glaser sich gesorgt, dass er die Familie nicht bei der Bestellung der Felder wird unterstützen können, sollte er keinen Urlaub bekommen. Für die Bewilligung eines Urlaubsantrages war eine offizielle…
"Hönheim, d. 16. Mai 15
Liebe Mari und Kinder! Ich bin um ½ 9 Uhr in Straßburg gut angekommen und um 9 Uhr in meinem Quartier, aber jetzt bin ich allein. Aber das macht nichts, ist um viel besser, denn der Hackl ist…
Lieber Andre! Deine Karte erhalten, der Andre brachte sie von der Kirche mit. Wie er kam, sagte er zu den kleinen zwei Buben: Heute habe ich eine Karte von dem Vater, wo er auch dabei ist.…
Die Fotos zeigen eine bunte Postkarte mit Vögeln, einem Kranz und einem Schriftzug. Der bunte Druck ist in Wölbungen tiefgedruckt, was man auf der Rückseite gut erkennen kann, die Karte wurde im so genannten Tiefdruckverfahren hergestellt.
"Oberseilberg, den 12. April 1915
Lieber Andere! Deinen lieben Brief heute, den 12. erhalten. Neues kann ich Dir schreiben, daß der Wachtmeister da war, um zu recherchieren wegen dem Urlaubsgesuch. Er hofft, daß Du gewiß…