Brief von Andreas Glaser an Maria Glaser vom 24.3.1915
Dopis Andrease Glasera Marii Glaserové z 24. března 1915
Dublin Core
Titel
Brief von Andreas Glaser an Maria Glaser vom 24.3.1915
Dopis Andrease Glasera Marii Glaserové z 24. března 1915
Dopis Andrease Glasera Marii Glaserové z 24. března 1915
Thema
Alltag
Korrespondenz
Front
Frauen
Familie
Liebe
Beschreibung
Bereits in den vorherigen Briefen hatte Glaser sich gesorgt, dass er die Familie nicht bei der Bestellung der Felder wird unterstützen können, sollte er keinen Urlaub bekommen. Für die Bewilligung eines Urlaubsantrages war eine offizielle Bescheinigung der Gemeinde notwendig. In dem Brief vom 24. März 1915 schrieb er nun seiner Frau mit wenig Hoffnung, dass sie falls der Sepp (wohl der Knecht?) auch eingezogen wird, sie „halt dann alles schleifen lassen“ müsse. Auch sorgte er sich, dass sie zu Ostern nicht einmal Krapfen und Eier haben werden und berichtet von seinen Geldnöten.
Er erzählt jedoch auch von dem Beichttag und der „sehr schönen Ansprache“ im Gottesdienst, freut sich über das warme Wetter und schließt beinahe verwundert: „Das hätte man nie geglaubt, daß ich mit 45 Jahren noch so weit fort müsse, aber es geht alles.“ Zum Abschluss erkundigt er sich nach verschiedenen Bekannten in der Heimat und lässt Grüße ausrichten.
Abschrift des Briefes siehe unten.
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Již v předchozích dopisech se Glaser obával, že pokud nedostane dovolenou, nebude moci pomáhat své rodině při obdělávání půdy. Pro schválení žádosti o dovolenou bylo nutné oficiální úřední potvrzení obce. V dopise ze dne 24. března 1915 beznadějně píše své ženě, že pokud bude Sepp (asi čeledín) také povolán, bude „holt muset vše nechat ležet ladem“. Také se obává, že nebudou mít na Velikonoce ani koblihy ani vejce a zmiňuje se o své finanční tísni.
Zmiňuje se také o zpovědi a o krásném projevu na bohoslužbě, těší se z teplého počasí a uzavírá psaní s údivem: „To bych nikdy nevěřil, že ve 45 letech budu muset jít tak daleko, ale všechno jde.“ Na závěr se dotazuje na různé známé doma a nechá vyřizovat pozdravy.
Přepis dopisu (německy):
"Eckbolsheim, d. 24. März 1915
Liebe Mari und Kinder! Ich habe Deinen Brief erhalten. Bin gesund, was ich auch von Euch allen hoffe. Liebe Mari, wir haben gestern, den 23. Nachmittag den Beichttag gehabt. … ein Pater und der Pfarrer von Eckbolsheim waren Beicht gesessen und der Pfarrer hat zuvor eine sehr schöne Ansprache gehalten. … in der Kirche haben wir Kommunion gehabt, war sehr schön, wie alles voll Soldaten war. Nach dem Amt hat er wieder eine sehr schöne Ansprache gehabt. Du darfst keine Angst haben, man kann auch hier seine Christenpflicht tun. Liebe Mari, auf den Urlaub bin ich schon sehr neugierig, ob ich einen bekomm oder nicht. Wenn ich keinen bekomm, mußt halt bauen, was ihr könnt. Das andere muß man halt dann liegen lassen. Es wird aber mit dem Zahlen auch so werden, daß man nicht mehr kann. Wenn der Sepp auch fort muß, kannst nicht helfen, mußt halt dann alles schleifen lassen. Daß ihr auf Ostern nicht einmal mehr Krapfen backen u. Eier, was wird denn noch alles werden, wenn der Krieg nicht schon bald gar ist. Mir brauchst nicht viel schicken, denn ich habe mich schon an alles gewohnt, was man zu Hause nicht weiß. Daß Du nur noch eine Mark gehabt hast, das glaube ich Dir schon, jetzt weißt selbst, wo das Geld hinkommt. Ich verbrauche gewiß auch nicht viel, aber es wird doch immer weniger. Sage den Buben, es sollen brav sein, wissens es nicht mehr, daß ich fort habe müssen. Und sage ihnen, es sollen daran denken, was ich öfters gesagt habe. Denn es ist ja Krieg, man ist nicht so bei einer Übung eingezogen worden. Neues kann ich Dir nicht viel schreiben. Wenn ich das Glück habe, daß ich in den Urlaub komme, dann kann ich es Euch mündlich erzählen. Bei uns ist jetzt sehr schönes Wetter, wird schon alles grün. Die Leute sind schon alle auf den Feldern, ist auch sehr warm. Liebe Mari, ich bringe die heuerigen Ostern in dem schönen Elsaß zu. Das hätte man nie geglaubt, daß ich mit 45 Jahren noch so weit fort müsse, aber es geht alles. Grüße mir alle Bekannten. Was ist es denn mit der Lena, ist doch noch gesund? Was gibts so Neues im Dorf? Grüße mir die Paus Lini und alle Bekannten. Der Ottilie habe ich auch schon eine Karte geschickt, hat mir aber keine Antwort gegeben. Nochmals viele Grüße von mir an alle, auf ein baldiges Wiedersehen, auch extra an die Buben, Euer Vater."
Er erzählt jedoch auch von dem Beichttag und der „sehr schönen Ansprache“ im Gottesdienst, freut sich über das warme Wetter und schließt beinahe verwundert: „Das hätte man nie geglaubt, daß ich mit 45 Jahren noch so weit fort müsse, aber es geht alles.“ Zum Abschluss erkundigt er sich nach verschiedenen Bekannten in der Heimat und lässt Grüße ausrichten.
Abschrift des Briefes siehe unten.
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Již v předchozích dopisech se Glaser obával, že pokud nedostane dovolenou, nebude moci pomáhat své rodině při obdělávání půdy. Pro schválení žádosti o dovolenou bylo nutné oficiální úřední potvrzení obce. V dopise ze dne 24. března 1915 beznadějně píše své ženě, že pokud bude Sepp (asi čeledín) také povolán, bude „holt muset vše nechat ležet ladem“. Také se obává, že nebudou mít na Velikonoce ani koblihy ani vejce a zmiňuje se o své finanční tísni.
Zmiňuje se také o zpovědi a o krásném projevu na bohoslužbě, těší se z teplého počasí a uzavírá psaní s údivem: „To bych nikdy nevěřil, že ve 45 letech budu muset jít tak daleko, ale všechno jde.“ Na závěr se dotazuje na různé známé doma a nechá vyřizovat pozdravy.
Přepis dopisu (německy):
"Eckbolsheim, d. 24. März 1915
Liebe Mari und Kinder! Ich habe Deinen Brief erhalten. Bin gesund, was ich auch von Euch allen hoffe. Liebe Mari, wir haben gestern, den 23. Nachmittag den Beichttag gehabt. … ein Pater und der Pfarrer von Eckbolsheim waren Beicht gesessen und der Pfarrer hat zuvor eine sehr schöne Ansprache gehalten. … in der Kirche haben wir Kommunion gehabt, war sehr schön, wie alles voll Soldaten war. Nach dem Amt hat er wieder eine sehr schöne Ansprache gehabt. Du darfst keine Angst haben, man kann auch hier seine Christenpflicht tun. Liebe Mari, auf den Urlaub bin ich schon sehr neugierig, ob ich einen bekomm oder nicht. Wenn ich keinen bekomm, mußt halt bauen, was ihr könnt. Das andere muß man halt dann liegen lassen. Es wird aber mit dem Zahlen auch so werden, daß man nicht mehr kann. Wenn der Sepp auch fort muß, kannst nicht helfen, mußt halt dann alles schleifen lassen. Daß ihr auf Ostern nicht einmal mehr Krapfen backen u. Eier, was wird denn noch alles werden, wenn der Krieg nicht schon bald gar ist. Mir brauchst nicht viel schicken, denn ich habe mich schon an alles gewohnt, was man zu Hause nicht weiß. Daß Du nur noch eine Mark gehabt hast, das glaube ich Dir schon, jetzt weißt selbst, wo das Geld hinkommt. Ich verbrauche gewiß auch nicht viel, aber es wird doch immer weniger. Sage den Buben, es sollen brav sein, wissens es nicht mehr, daß ich fort habe müssen. Und sage ihnen, es sollen daran denken, was ich öfters gesagt habe. Denn es ist ja Krieg, man ist nicht so bei einer Übung eingezogen worden. Neues kann ich Dir nicht viel schreiben. Wenn ich das Glück habe, daß ich in den Urlaub komme, dann kann ich es Euch mündlich erzählen. Bei uns ist jetzt sehr schönes Wetter, wird schon alles grün. Die Leute sind schon alle auf den Feldern, ist auch sehr warm. Liebe Mari, ich bringe die heuerigen Ostern in dem schönen Elsaß zu. Das hätte man nie geglaubt, daß ich mit 45 Jahren noch so weit fort müsse, aber es geht alles. Grüße mir alle Bekannten. Was ist es denn mit der Lena, ist doch noch gesund? Was gibts so Neues im Dorf? Grüße mir die Paus Lini und alle Bekannten. Der Ottilie habe ich auch schon eine Karte geschickt, hat mir aber keine Antwort gegeben. Nochmals viele Grüße von mir an alle, auf ein baldiges Wiedersehen, auch extra an die Buben, Euer Vater."
Ersteller
Andreas Glaser
Quelle
Franz Glaser
Herausgeber
Universität Passau
Datum
1915-03-24
Mitarbeiter
Jana Schwarzová, Marek Pršín
Rechte
CC BY-NC-SA 4.0
Format
jpg
Sprache
Deutsch
Typ
Brief
Abdeckung
Oberseilberg, Grainet, Lkr. Freyung-Grafenau
Eckbolsheim, Westfront
Zitat
Andreas Glaser, “Brief von Andreas Glaser an Maria Glaser vom 24.3.1915 Dopis Andrease Glasera Marii Glaserové z 24. března 1915,” Erster Weltkrieg in Bayern/Böhmen, accessed 21. November 2024, http://ersterweltkrieg-bayern-boehmen.uni-passau.de/items/show/219.