Brief von Andreas Glaser an Maria Glaser vom 16.5.1915
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Titel
Brief von Andreas Glaser an Maria Glaser vom 16.5.1915
Thema
Alltag
Korrespondenz
Front
Frauen
Familie
Liebe
Beschreibung
Abschrift des Briefes:
"Hönheim, d. 16. Mai 15
Liebe Mari und Kinder! Ich bin um ½ 9 Uhr in Straßburg gut angekommen und um 9 Uhr in meinem Quartier, aber jetzt bin ich allein. Aber das macht nichts, ist um viel besser, denn der Hackl ist richtig nach Antwerpen gekommen. Bin wieder sehr gesund, was ich auch von Euch allen hoffe. Daß mir auf der Fahrt die Zeit lang gewesen ist, das könnt Ihr Euch leicht denken. Aber jetzt ist es schon wieder besser, bin schon wieder bei meinen Kameraden. Heute sind ich und der Holzfurtner beisammen gewesen, haben uns sehr gut unterhalten. Die Zeitlang ist schon wieder vorüber und Du, liebe Mari, wirst auch Zeitlang gehabt haben. Musst Dir anders denken, es vergeht schon u. der Friede muß auch einmal kommen. Liebe Mari, heute habe ich mich wieder photografieren lassen, aber feldmäßig, die Hose in den Stiefeln, weils noch immer zu kurz ist. Der Schuster von Rehberg ist auch nicht gekommen, wird halt auch nicht Zeit gehabt haben. Liebe Mari, bin schon sehr neugierig auf die Tabakspfeife. Wenn ichs bekomme, schreibe ich Dir gleich wieder. Wie geht es so, hast noch viel Zeitlang gehabt in Passau und seid Ihr doch gut heimgekommen? Und Du darfst auch keine Angst haben, weil der Hackl weggekommen ist, denn allein ist es um viel besser. Da kann man aufstehen und niederlegen, wann man will, und die Sachen hinlegen, wo man will und keine Zeitlang habe ich nicht. Wie geht es den Buben? Werden noch schon reden von mir. Der Sepp, Franz u. Andre. Na der Hans hat mich leicht vergessen, hat nicht Zeit gehabt, daß er in Rehberg mit wäre, weil er schon mit den Großen auf der Kegelbahn sein muß. Aber nun, es wird doch noch eine andere Zeit werden. Grüße ihn schön und sage es ihm, er solle doch an das denken, was ich ihm schon öfters gesagt habe. Ein anderes Mal schreibe ich mehr. Nochmals viele Grüße an alle Bekannten u. Dorf- u. Hausleute und an Dich, Mari, besonders. Glaser Andere."
"Hönheim, d. 16. Mai 15
Liebe Mari und Kinder! Ich bin um ½ 9 Uhr in Straßburg gut angekommen und um 9 Uhr in meinem Quartier, aber jetzt bin ich allein. Aber das macht nichts, ist um viel besser, denn der Hackl ist richtig nach Antwerpen gekommen. Bin wieder sehr gesund, was ich auch von Euch allen hoffe. Daß mir auf der Fahrt die Zeit lang gewesen ist, das könnt Ihr Euch leicht denken. Aber jetzt ist es schon wieder besser, bin schon wieder bei meinen Kameraden. Heute sind ich und der Holzfurtner beisammen gewesen, haben uns sehr gut unterhalten. Die Zeitlang ist schon wieder vorüber und Du, liebe Mari, wirst auch Zeitlang gehabt haben. Musst Dir anders denken, es vergeht schon u. der Friede muß auch einmal kommen. Liebe Mari, heute habe ich mich wieder photografieren lassen, aber feldmäßig, die Hose in den Stiefeln, weils noch immer zu kurz ist. Der Schuster von Rehberg ist auch nicht gekommen, wird halt auch nicht Zeit gehabt haben. Liebe Mari, bin schon sehr neugierig auf die Tabakspfeife. Wenn ichs bekomme, schreibe ich Dir gleich wieder. Wie geht es so, hast noch viel Zeitlang gehabt in Passau und seid Ihr doch gut heimgekommen? Und Du darfst auch keine Angst haben, weil der Hackl weggekommen ist, denn allein ist es um viel besser. Da kann man aufstehen und niederlegen, wann man will, und die Sachen hinlegen, wo man will und keine Zeitlang habe ich nicht. Wie geht es den Buben? Werden noch schon reden von mir. Der Sepp, Franz u. Andre. Na der Hans hat mich leicht vergessen, hat nicht Zeit gehabt, daß er in Rehberg mit wäre, weil er schon mit den Großen auf der Kegelbahn sein muß. Aber nun, es wird doch noch eine andere Zeit werden. Grüße ihn schön und sage es ihm, er solle doch an das denken, was ich ihm schon öfters gesagt habe. Ein anderes Mal schreibe ich mehr. Nochmals viele Grüße an alle Bekannten u. Dorf- u. Hausleute und an Dich, Mari, besonders. Glaser Andere."
Ersteller
Andreas Glaser
Quelle
Franz Glaser
Herausgeber
Universität Passau
Datum
1915-05-16
Mitarbeiter
Jana Schwarzová, Marek Pršín
Rechte
CC BY-NC-SA 4.0
Format
jpg
Sprache
Deutsch
Typ
Brief
Abdeckung
Hönheim, Westfront
Oberseilberg, Grainet, Lkr. Freyung-Grafenau
Zitat
Andreas Glaser, “Brief von Andreas Glaser an Maria Glaser vom 16.5.1915,” Erster Weltkrieg in Bayern/Böhmen, accessed 21. November 2024, http://ersterweltkrieg-bayern-boehmen.uni-passau.de/items/show/217.