Fotografie/Fotopostkarte: Josef Fruth,
Großvater mütterlicherseits von Josef Groß, sowie Interview mit Ehepaar Groß, Perlesreut,
Landkreis Freyung-Grafenau
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Titel
Fotografie/Fotopostkarte: Josef Fruth,
Großvater mütterlicherseits von Josef Groß, sowie Interview mit Ehepaar Groß, Perlesreut,
Landkreis Freyung-Grafenau
Großvater mütterlicherseits von Josef Groß, sowie Interview mit Ehepaar Groß, Perlesreut,
Landkreis Freyung-Grafenau
Thema
Westfront
Kriegsgefangenschaft
Beschreibung
Josef Fruth (1880 oder 1887 - 1957) war der Großvater mütterlicherseits von Josef Groß. Als Soldat war der Großvater von Josef Groß an der Westfront im Einsatz. Auf der Reproduktion einer Fotografie oder Fotopostkarte ist Josef Fruth im Full-Shot-Porträt in seiner Militärkaserne vor einer Eingangstür mit der Überschrift: "Heim unverwüstlicher Bayern" zu sehen. An der Westfront geriet Josef Fruth ca. 1918 in französische Kriegsgefangenschaft. Dirk Walter zufolge war die Kriegsgefangenschaft an der Westfront "unter den deutschen Soldaten berüchtigt, ja gefürchtet, weil sie durch zahlreiche Schikanen und Drangsalierungen gekennzeichnet war. Rund 424 000 deutsche Soldaten gerieten im Verlauf des Krieges in französische Gefangenschaft und kehrten in aller Regel erst nach Kriegsende zurück" (Dirk Walter, in: http://www.merkur.de/bayern/erster-weltkrieg-kriegsgefangenschaft-modernes-sklaventum-3622148.html).
Die Gründe hierfür liegen in den deutsch-französischen Beziehungen selbst: Allerspätestens seit Napoleons Feldzügen sahen sich Deutsche und Franzosen gegenseitig als "Erbfeinde". Die Führer der französischen Kriegsregierung wie Georges Clémenceau (1841 - 1929), Ministerpräsident und zugleich Kriegsminister von 1917 bis 1920, hatten die für Frankreich demütigenden Ergebnisse aus der Niederlage im deutsch-französischen Krieg von 1870/71 weder vergessen noch überwunden (Reparationszahlungen in Höhe von 5 Milliarden Gold-Francs; Abtretung von Elsaß und Lothringen). Clémenceau sollte zunächst den deutschen Kriegsgefangenen, ab 1919 ganz Deutschland die aus der Schmach von 1870/71 gezogenen Lehren spüren lassen.
Im Interviewmitschnitt berichtet Frau Theresia Groß, geborene Ebertsberger, aus Perlesreut (Landkreis Freyung-Grafenau), wie sie über die Schwester ihres Ehemannes Josef Groß eine Schlüsselepisode von Leid, Not und Elend aus Josef Fruths französischer Kriegsgefangenschaft erfuhr, bevor dieser gemäß den von Frankreich diktierten Bedingungen um 1920 in die Heimat nach Hatzerreut im Bayerischen Wald zurückkehren konnte.
Die Forschung weiß Theresia Groß´ mündlichen Bericht im Wesentlichen zu bestätigen: „In Frankreich wurden die deutschen Gefangenen zu schwerer Arbeit eingesetzt (…) Frankreich behielt die Deutschen nach Ende der Kampfhandlungen als Teil seiner Reparationsforderungen zurück und setzte sie in großem Umfang zu Aufräumarbeiten im ehemaligen Kampfgebiet ein (…) Im Herbst 1919 wurden zuerst die Schwerverwundeten heimtransportiert. Nach Inkrafttreten des Versailler Friedensvertrages begann ab dem 20. Februar 1920 der Heimtransport der übrigen Deutschen (…) Alleine über 10.000 Bayern wurden so 1920 repatriiert". (Saupe, Lothar: Bayerische Kriegsgefangene (Erster Weltkrig und Weimarer Republik), in: http://www.historisches-lexikon-bayerns.de/artikel/artikel_44752)
Die Gründe hierfür liegen in den deutsch-französischen Beziehungen selbst: Allerspätestens seit Napoleons Feldzügen sahen sich Deutsche und Franzosen gegenseitig als "Erbfeinde". Die Führer der französischen Kriegsregierung wie Georges Clémenceau (1841 - 1929), Ministerpräsident und zugleich Kriegsminister von 1917 bis 1920, hatten die für Frankreich demütigenden Ergebnisse aus der Niederlage im deutsch-französischen Krieg von 1870/71 weder vergessen noch überwunden (Reparationszahlungen in Höhe von 5 Milliarden Gold-Francs; Abtretung von Elsaß und Lothringen). Clémenceau sollte zunächst den deutschen Kriegsgefangenen, ab 1919 ganz Deutschland die aus der Schmach von 1870/71 gezogenen Lehren spüren lassen.
Im Interviewmitschnitt berichtet Frau Theresia Groß, geborene Ebertsberger, aus Perlesreut (Landkreis Freyung-Grafenau), wie sie über die Schwester ihres Ehemannes Josef Groß eine Schlüsselepisode von Leid, Not und Elend aus Josef Fruths französischer Kriegsgefangenschaft erfuhr, bevor dieser gemäß den von Frankreich diktierten Bedingungen um 1920 in die Heimat nach Hatzerreut im Bayerischen Wald zurückkehren konnte.
Die Forschung weiß Theresia Groß´ mündlichen Bericht im Wesentlichen zu bestätigen: „In Frankreich wurden die deutschen Gefangenen zu schwerer Arbeit eingesetzt (…) Frankreich behielt die Deutschen nach Ende der Kampfhandlungen als Teil seiner Reparationsforderungen zurück und setzte sie in großem Umfang zu Aufräumarbeiten im ehemaligen Kampfgebiet ein (…) Im Herbst 1919 wurden zuerst die Schwerverwundeten heimtransportiert. Nach Inkrafttreten des Versailler Friedensvertrages begann ab dem 20. Februar 1920 der Heimtransport der übrigen Deutschen (…) Alleine über 10.000 Bayern wurden so 1920 repatriiert". (Saupe, Lothar: Bayerische Kriegsgefangene (Erster Weltkrig und Weimarer Republik), in: http://www.historisches-lexikon-bayerns.de/artikel/artikel_44752)
Ersteller
Reproduktion der Fotografie oder Fotopostkarte: Unbekannt
Interviewmitschnitt:
Theresia Groß, Stephan Wilhelm, Clemens Benkel
Theresia Groß, Stephan Wilhelm, Clemens Benkel
Quelle
Josef und Theresia Groß, Perlesreut,
Landkreis Freyung-Grafenau
Landkreis Freyung-Grafenau
Herausgeber
Universität Passau
Datum
Reproduktion einer Fotografie oder Fotopostkarte: Unbekannt
Interviewmitschnitt:
2015
2015
Mitarbeiter
Clemens Benkel
Rechte
CC BY-NC-SA 4.0
Format
Reproduktion des Fotoporträts
in Full-Shot-Einstellung auf Fotopostkarte:
jpg
in Full-Shot-Einstellung auf Fotopostkarte:
jpg
Interviewmitschnitt:
WAV-Audio
WAV-Audio
Sprache
Deutsch
Typ
Fotografie
(evtl.) Postkarte
Interview
Abdeckung
Westfront
Perlesreut, Landkreis Freyung-Grafenau
Zitat
Reproduktion der Fotografie oder Fotopostkarte: Unbekannt und Interviewmitschnitt:
Theresia Groß, Stephan Wilhelm, Clemens Benkel, “Fotografie/Fotopostkarte: Josef Fruth,
Großvater mütterlicherseits von Josef Groß, sowie Interview mit Ehepaar Groß, Perlesreut,
Landkreis Freyung-Grafenau,” Erster Weltkrieg in Bayern/Böhmen, accessed 23. November 2024, http://ersterweltkrieg-bayern-boehmen.uni-passau.de/items/show/381.