Sterbebild von Ludwig Dellawalle, Häusler von Heinrichsbrunn
Dublin Core
Titel
Sterbebild von Ludwig Dellawalle, Häusler von Heinrichsbrunn
Thema
Tod
Heimatfront
Glaube
Beschreibung
Vorderseite: Flach-/Offsetdruck in Schwarzweiß mit Porträtfoto des Kriegstoten in Uniform.
Vorderseite: Doppelbild mit Atelierfoto in Full-Shot-Aufnahme (l.) und aufgedrucktem Text (r.) zur „christlichen Erinnerung im Gebete an den ehrengeachteten Herrn Ludwig Dellawalle, Häusler von Heinrichsbrunn, Soldat beim 2. Tiroler Kaiser-Jäger-Rgt. welcher am 20. Juli 1917 im 34. Lebensjahre zu Toblach in Tirol den Heldentod fürs Vaterland starb“ (…)
Rückseite: Flach-/Offsetdruck mit "vaterländischen" Kreuzreimen (l.)
Ludwig Dellawalle war in Heinrichsbrunn ein Bekannter der Großfamilie Ratzesberger gewesen. Die "Semantik der Heiligung" (Herfried Münkler) bzw. die "sakrale Semantik" (Münkler) sind charakteristisch für die religiöse Überhöhung eines im Grunde genommen profanen, weltlichen Todes im Namen von Kaiser, Volk, Nation oder Vaterland.
Der offensichtliche Einsatz des "Bayerwäldlers" an der Italienfront, somit in den Alpen an der Südfront in den Reihen der österreichisch-ungarischen Armee, lässt darauf schließen, dass sich der Bekannte der Ratzesbergers freiwillig bei der Armee des Verbündeten gemeldet hatte. Dem Politikwissenschaftler und Historiker Herfried Münkler zufolge könne der Erste Weltkrieg im Grunde genommen als der "vierte deutsche Einigungskrieg" betrachtet werden. Tatsächlich muss hervorgehoben werden, dass mit Ausbruch des Krieges von 1914 - 1918 ausnahmslos alle als wehrfähig gemusterten bzw. erachteten Männer deutscher Zunge ab dem Mindestalter von 15/17 Jahren erstmals in der Geschichte Mitteleuropas zum Kampf gegen dieselben Feindstaaten mobilisiert wurden. In diesem Zusammenhang waren Kriegsfreiwillige aus dem respektive deutschsprachigen Nachbarland, deren Ersuchen um Erlaubnis zur Eingliederung in ein Regiment der respektive "Bruderarmee" von Ämtern und Behörden oder gar per Erlass von den jeweiligen Fürsten und Monarchen höchstpersönlich genehmigt wurde, zum Zeitpunkt des Ersten Weltkriegs keine Seltenheit: Der historisch wohl bis heute bekannteste Fall eines österreichischen Kriegsfreiwilligen in einer Armee des Deutschen Kaiserreiches ist der "Kriegsgefreite" Adolf Hitler, der in der zu Passau stationierten ersten Kompanie des kgl.-bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments 16 an der Westfront diente.
Vorderseite: Doppelbild mit Atelierfoto in Full-Shot-Aufnahme (l.) und aufgedrucktem Text (r.) zur „christlichen Erinnerung im Gebete an den ehrengeachteten Herrn Ludwig Dellawalle, Häusler von Heinrichsbrunn, Soldat beim 2. Tiroler Kaiser-Jäger-Rgt. welcher am 20. Juli 1917 im 34. Lebensjahre zu Toblach in Tirol den Heldentod fürs Vaterland starb“ (…)
Rückseite: Flach-/Offsetdruck mit "vaterländischen" Kreuzreimen (l.)
Ludwig Dellawalle war in Heinrichsbrunn ein Bekannter der Großfamilie Ratzesberger gewesen. Die "Semantik der Heiligung" (Herfried Münkler) bzw. die "sakrale Semantik" (Münkler) sind charakteristisch für die religiöse Überhöhung eines im Grunde genommen profanen, weltlichen Todes im Namen von Kaiser, Volk, Nation oder Vaterland.
Der offensichtliche Einsatz des "Bayerwäldlers" an der Italienfront, somit in den Alpen an der Südfront in den Reihen der österreichisch-ungarischen Armee, lässt darauf schließen, dass sich der Bekannte der Ratzesbergers freiwillig bei der Armee des Verbündeten gemeldet hatte. Dem Politikwissenschaftler und Historiker Herfried Münkler zufolge könne der Erste Weltkrieg im Grunde genommen als der "vierte deutsche Einigungskrieg" betrachtet werden. Tatsächlich muss hervorgehoben werden, dass mit Ausbruch des Krieges von 1914 - 1918 ausnahmslos alle als wehrfähig gemusterten bzw. erachteten Männer deutscher Zunge ab dem Mindestalter von 15/17 Jahren erstmals in der Geschichte Mitteleuropas zum Kampf gegen dieselben Feindstaaten mobilisiert wurden. In diesem Zusammenhang waren Kriegsfreiwillige aus dem respektive deutschsprachigen Nachbarland, deren Ersuchen um Erlaubnis zur Eingliederung in ein Regiment der respektive "Bruderarmee" von Ämtern und Behörden oder gar per Erlass von den jeweiligen Fürsten und Monarchen höchstpersönlich genehmigt wurde, zum Zeitpunkt des Ersten Weltkriegs keine Seltenheit: Der historisch wohl bis heute bekannteste Fall eines österreichischen Kriegsfreiwilligen in einer Armee des Deutschen Kaiserreiches ist der "Kriegsgefreite" Adolf Hitler, der in der zu Passau stationierten ersten Kompanie des kgl.-bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments 16 an der Westfront diente.
Ersteller
Unbekannt
Quelle
Roland Ratzesberger
Herausgeber
Universität Passau
Datum
1917
Mitarbeiter
Clemens Benkel
Rechte
CC BY-NC-SA 4.0
Format
jpg
Sprache
Deutsch
Typ
Sonstiges Dokument
Abdeckung
italienische Front
Heinrichsbrunn Gemeinde Mauth, Landkreis Regen
Zitat
Unbekannt, “Sterbebild von Ludwig Dellawalle, Häusler von Heinrichsbrunn,” Erster Weltkrieg in Bayern/Böhmen, accessed 23. November 2024, http://ersterweltkrieg-bayern-boehmen.uni-passau.de/items/show/371.