Die Offensive an der Südtiroler Front:
Teilkarte aus Münchner Neueste Nachrichten
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Titel
Die Offensive an der Südtiroler Front:
Teilkarte aus Münchner Neueste Nachrichten
Teilkarte aus Münchner Neueste Nachrichten
Thema
Italienfront
Beschreibung
Die Offensive an der Südtiroler Front Teilkarte,
aus: Münchner Neueste Nachrichten 1916 (Privatarchiv Franz Bauer, Ruhmannsfelden)
Als Italien am 23. Mai 1915 der Regierung der Donau-Doppelmonarchie Österreich-Ungarn den Krieg erklärte, sprach der habsburgische Kaiser Franz-Joseph I. in einer Proklamation an „seine“ Völker von einem „Treubruch, dessengleichen die Geschichte nicht kennt“. Dabei war Italiens „Untreue“ bereits seit Monaten, wenn nicht Jahren, im Voraus abzusehen. Von 1882 bis 1914 war Italien vertraglich offiziell in einem konsultativen Dreibund mit Deutschland und Österreich-Ungarn gebunden, das alle fünf Jahre erneuert wurde. Zum Zeitpunkt der diplomatischen Juli-Krise von 1914 seien aus Italiens Sicht die Aggressionen von den Mittelmächten ausgegangen. Der Hauptgrund für Italiens Nicht-Intervention liegt in den „unerlösten“ Territorialansprüchen über jene Regionen und Gebiete, in denen Italiener ethnisch in der Mehrheit waren, zumindest eine starke Minderheitengruppe bildeten. Trentino(-Südtirol) und die Hafen- und Großstadt Triest an der oberen Adria, die Halbinsel Istrien an der nördlichen Adria und der Landstreifen Dalmatien an der Ostküste des adriatischen Meeres: Alle wurden als Gebiete angesehen, die vom nationalen Mutterland getrennt waren. Am Vorabend des Ersten Weltkrieges war die von der nationalistischen Panbewegung verbreitete Stimmung gegen den „unnatürlichen“ Bündnispartner in Italiens Innenpolitik bis an die Staatsspitze endgültig angelangt: Der Londoner Geheimvertrag vom April 1915 mit den Entente-Mächten Frankreich, England und Russland war die Folge.
In Luftlinie verlief die italienische Front „S“-förmig auf über 600 Kilometern von den Schweizer Alpen bis hinunter zum adriatischen Meer. Wenn sie auch zu 80 Prozent aus Berglandschaft bestand, so war die Italienfront faktisch die dritte Front südlich der West- und Ostfront. Die Teilkarte aus den Münchner Neuesten Nachrichten zeigt Österreich-Ungarns große Offensive von 1916 in Südtirol von Mitte Mai bis Mitte Juni südöstlich von Trient, Levico und Rovereto. Viktor Schemfil zufolge führte das weitgehende Scheitern der österreichisch-ungarischen Offensive zum Rückzug der k.-u.-k. Truppen von drei bis vier Kilometern auf die Linie Mattasone – Valmorbia – Pasubio – Borcolapass – Monte Cimone – Casteletto – Roana – Monte Interrotto – Cima Dieci – Civaron – Salubio – Setole.
aus: Münchner Neueste Nachrichten 1916 (Privatarchiv Franz Bauer, Ruhmannsfelden)
Als Italien am 23. Mai 1915 der Regierung der Donau-Doppelmonarchie Österreich-Ungarn den Krieg erklärte, sprach der habsburgische Kaiser Franz-Joseph I. in einer Proklamation an „seine“ Völker von einem „Treubruch, dessengleichen die Geschichte nicht kennt“. Dabei war Italiens „Untreue“ bereits seit Monaten, wenn nicht Jahren, im Voraus abzusehen. Von 1882 bis 1914 war Italien vertraglich offiziell in einem konsultativen Dreibund mit Deutschland und Österreich-Ungarn gebunden, das alle fünf Jahre erneuert wurde. Zum Zeitpunkt der diplomatischen Juli-Krise von 1914 seien aus Italiens Sicht die Aggressionen von den Mittelmächten ausgegangen. Der Hauptgrund für Italiens Nicht-Intervention liegt in den „unerlösten“ Territorialansprüchen über jene Regionen und Gebiete, in denen Italiener ethnisch in der Mehrheit waren, zumindest eine starke Minderheitengruppe bildeten. Trentino(-Südtirol) und die Hafen- und Großstadt Triest an der oberen Adria, die Halbinsel Istrien an der nördlichen Adria und der Landstreifen Dalmatien an der Ostküste des adriatischen Meeres: Alle wurden als Gebiete angesehen, die vom nationalen Mutterland getrennt waren. Am Vorabend des Ersten Weltkrieges war die von der nationalistischen Panbewegung verbreitete Stimmung gegen den „unnatürlichen“ Bündnispartner in Italiens Innenpolitik bis an die Staatsspitze endgültig angelangt: Der Londoner Geheimvertrag vom April 1915 mit den Entente-Mächten Frankreich, England und Russland war die Folge.
In Luftlinie verlief die italienische Front „S“-förmig auf über 600 Kilometern von den Schweizer Alpen bis hinunter zum adriatischen Meer. Wenn sie auch zu 80 Prozent aus Berglandschaft bestand, so war die Italienfront faktisch die dritte Front südlich der West- und Ostfront. Die Teilkarte aus den Münchner Neuesten Nachrichten zeigt Österreich-Ungarns große Offensive von 1916 in Südtirol von Mitte Mai bis Mitte Juni südöstlich von Trient, Levico und Rovereto. Viktor Schemfil zufolge führte das weitgehende Scheitern der österreichisch-ungarischen Offensive zum Rückzug der k.-u.-k. Truppen von drei bis vier Kilometern auf die Linie Mattasone – Valmorbia – Pasubio – Borcolapass – Monte Cimone – Casteletto – Roana – Monte Interrotto – Cima Dieci – Civaron – Salubio – Setole.
Ersteller
Unbekannt
Quelle
Franz Bauer
Herausgeber
Universität Passau
Datum
ca. 1915
Mitarbeiter
Clemens Benkel
Rechte
CC BY-NC-SA 4.0
Format
jpg
Sprache
Deutsch
Typ
Zeitung
Landkarte
Abdeckung
Italienfront
Ruhmannsfelden, Landkreis Regen
Zitat
Unbekannt, “Die Offensive an der Südtiroler Front:
Teilkarte aus Münchner Neueste Nachrichten,” Erster Weltkrieg in Bayern/Böhmen, accessed 21. November 2024, http://ersterweltkrieg-bayern-boehmen.uni-passau.de/items/show/369.