Brief von Andreas Glaser an Maria Glaser vom 13.2.1915
Dopis Andrease Glasera Marii Glaserové ze 13. února 1915

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Titel

Brief von Andreas Glaser an Maria Glaser vom 13.2.1915
Dopis Andrease Glasera Marii Glaserové ze 13. února 1915

Thema

Alltag
Front
Frauen
Familie
Liebe
Korrespondenz

Beschreibung

Dieser Brief ist der erste der zahlreichen Nachrichten, die Andreas an seine Frau Maria aus Eckbolsheim bei Straßburg schrieb. Hier war er die meiste Zeit stationiert. Der Brief ist auf den 13. Februar 1915 datiert. Die erste erhaltene Postkarte an seine Frau hatte er in Rheinland-Pfalz verfasst, sie ist undatiert.

Glaser erzählt hierin seiner Frau, welche Aufgaben er im Garnisonsdienst erfüllen muss, für den er tauglich befunden worden war. Er bietet sie um die Zusendung von Zigarren und Wollsocken und gibt ihr Anweisungen, wie sie einige Geldzahlungen erledigen solle. Offenbar hatte sie sich in einem vorherigen Brief Sorgen gemacht, ob er seine Christenpflicht erfüllen könne und er beruhigt sie “Es ist auch im Elsaß der nämliche Herrgot wie bei uns.”.

Transkription des Briefes siehe unten.

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Tento dopis je první z mnoha, které napsal Andreas Glaser své ženě Marii z Eckbolsheimu poblíž Štrasburku, kde pobýval většinu času. Vůbec první pohlednici, kterou Maria od Andrease obdržela, napsal v Porýní-Falci, zapomněl ji však opatřit datem.

Andreas Glaser byl shledán schopným pro výkon posádkové služby. V dopise ze 13. února 1915 vypráví své ženě o úkolech, které musí v rámci posádkové služby plnit, prosí ji o zaslání doutníků a vlněných ponožek a vysvětluje, jak se provádějí některé peněžní platby. Maria Glaserová si očividně dělala v předchozím dopise obavy, zda má její muž možnost plnit svou křesťanskou povinnost, ten ji ujistil „že i v Alsasku je stejný Pán Bůh jako u nás.“

Přepis dopisu (německy):

"Eckbolsheim, den 13. Feb. 1915
Liebe Mari!
Ich muß Dir mitteilen, es ist gestern ein Bataillons-Befehl gekommen, wenn zum Beispiel jemand zu Hause schwer erkrankt oder ein Todesfall vorkommen würde, so müsstet ihr auf die Ersatzbatterie in Eckbolsheim telegrafieren, dann bekomme ich Urlaub. Aber bei dem Telegramm muß schon beigefügt werden: Amtliche Bestätigung folgt. Denn das muß dann von der Gemeinde nachgeschickt werden. Aber jetzt braucht es noch nicht, ich schreib es nur, daß wenn was vorkommen soll, daß Du es weißt, was Du machen mußt. Jetzt gewöhne ich mich schon besser ein, aber am Anfang hat mir gar nichts gefallen. Dienst haben wir sehr wenig, im Vormittag 2 bis 3 Stunden u. Nachmittag auch so was, aber nur keine Freude hat man halt nicht mehr daran, und wie Du jetzt geschrieben hast, was das ist, Garnisonsdienst, das ist, daß ich muß auch Exerzieren und alles mitmachen wie die anderen. Nur wenn einige fort müssen, nach Belgien, Antwerpen oder Russland, da kommen die fort, die Felddienst tauglich sind, und in die Feuerstellung da komme ich nie, da brauchst keine Angst zu haben. Heute habe ich gehört, daß es 26 Tausend Russen gefangen haben sollen es ist von 8 bis 10 Uhr gebracht worden. Liebe Mari, keinen Hunger habe ich nicht, zu Essen haben wir genug. Wennst mir was schicken willst, kannst mir ein Kistel Cigarren schicken, denn mit der Pfeife habe ich mich ausgeschmiert, denn im Boiger da geht der Atem aus, bis ich einmal eine andere bekomme. Eine solche wenn ich hätte, wie dem Karl die seine war. Liebe Mari, wegen dem Geld da zahle zuerst die Gemeinde-Umlage. Von Göttl da bekommen wir so noch 24 M und dem Sepp gib jetzt 50 M, denn am 27. Feb. mußt den Bankzins nach München schicken und beim Schmied, der soll nur noch ein wenig warten und auf Orsay für den Tabak 18 M. Liebe Mari, wegen dem Hackl Vizi, da liegt gar nichts daran, den lasst nur gehen. Am Sonntag da waren wir in der Kirche, da hat der Pfarrer eine Predigt gehabt, ich glaube, daß nicht 5 Mann waren, die nicht geweint haben. Es ist auch im Elsaß der nämliche Herrgott wie bei uns. Ich muß jetzt das Schreiben schließen, sonst wird Dir das Lesen zuwider. Ein Paar Socken kannst mir schicken, aber schafwollene. Grüße mir alle Bekannten, auch die Burschen, sie sollen sich nur freuen, wenns einmal Soldaten spielen können. Dem Hansei schönen Dank für seinen Brief, hat mich sehr gefreut. Schreibt mir, was mit der Lena ist und mit Seppei Franz und ist der Andre doch nicht krank? An Schneider Seppl, Kern Andre und an Rauscher."

Ersteller

Andreas Glaser

Quelle

Franz Glaser

Herausgeber

Universität Passau

Datum

1915-02-19

Mitarbeiter

Jana Schwarzová, Marek Pršín

Rechte

CC BY-NC-SA 4.0

Format

jpg

Sprache

Deutsch

Typ

Brief

Abdeckung

Oberseilberg, Grainet, Lkr. Freyung-Grafenau
Eckbolsheim, Westfront

Zitat

Andreas Glaser, “Brief von Andreas Glaser an Maria Glaser vom 13.2.1915 Dopis Andrease Glasera Marii Glaserové ze 13. února 1915,” Erster Weltkrieg in Bayern/Böhmen, accessed 14. Mai 2024, http://ersterweltkrieg-bayern-boehmen.uni-passau.de/items/show/190.